Philipp Göhner trifft GEW

Veröffentlicht am 03.03.2021 in Landespolitik

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Am vergangenen Samstag traf sich Landtagskandidat Philipp Göhner (SPD) zusammen mit Kommunalpolitikern aus Nagold und Wildberg sowie Mitgliedern des Kreisvorstands über Zoom mit Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Kreis Calw. In den Wochen zuvor hatte sich Göhner intensiv mit der Situation der Schulen im Kreis auseinandergesetzt und dazu mit Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern gesprochen. Göhner stellte zu Beginn des Gesprächs fest: „In der Bildung liegt unser aller Zukunft. Bildung ist daher die mit Abstand wichtigste Aufgabe der Bundesländer.“

Stadtrat Daniel Steinrode ergänzte: „Für uns als Sozialdemokraten ist und bleibt die GEW ein wichtiger Ansprechpartner im Bereich der Bildungspolitik.“

Zu Beginn des Gesprächs brachte GEW-Kreisvorstand Andreas Schuler die von der CDU geforderte verbindliche Grundschulempfehlung zur Sprache: „Der prozentuale Anteil der Gymnasialempfehlungen ist seit der Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung zurückgegangen. Auch die Übergangsquote von der Grundschule auf die Gymnasien stieg in unserem Kreis nicht an.“ GEW-Mitglied und Rektor der Gemeinschaftsschule in Neubulach Dominik Bernhart stellte zu diesem Thema abschließend fest:  „Selbst damals im dreigliedrigen Schulsystem mit verbindlicher Grundschulempfehlung haben sich die Leistungswerte der Schüler in den einzelnen Schularten überschnitten. Das ist durch empirische Studien klar belegt. Es gab in jeder Schulart sowohl sehr gute als auch weniger leitungsfähige Schüler/innen und die Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Schularten hielten sich bis zur neunten Klasse in ganz engen Grenzen. Aus diesem Grund ist es gerade jetzt wichtig, sie bei der Hand zu nehmen, sie dort abzuholen wo sie stehen und sie individuell zu fördern.“ Philipp Göhner pflichtete ihm bei und verwies, in diesem Kontext, auf den von Andreas Stoch vorgeschlagenen „Schutzschirm“ für Schüler. Die Landes-SPD fordert darin umfassende Maßnahmen zur Begleitung der Schüler in diesen schweren Zeiten, wie den Ausbau von Beratungsangeboten und der Schulsozialarbeit. Er befragte daraufhin die Gewerkschafter nach der aktuellen Situation an den Schulen im Land und im Kreis. Oliver Nowack (Stellvertretender GEW Kreisvorsitzender und Werkrealschullehrer) antwortete ihm, dass besonders für Kinder, denen schon der Präsenzunterricht vor der Pandemie schwerfiel, die aktuelle Situation eine besondere Herausforderung sei. „Wir haben eine Vielzahl an Kindern an der Schule, die eigentlich individuelle Förderung benötigen. Diese Kinder sitzen nun allein daheim vor dem Computer.“ Es ginge nun darum Konzepte auszuarbeiten, um diesen Kindern bestmöglich zu helfen. Thomas Schreiber, Rektor der Grundschule Wildberg Effringen und GEW Mitglied, lenkte das Thema auf die Situation an den Grundschulen: „Wir als Grundschulen haben viel zu wenig zugewiesene Stunden, um leistungsschwache Schüler gezielt zu fördern.“ Schreiber machte sich ernsthafte Sorgen über den voranschreitenden Mangel an Grundschullehrern. Dazu müsse der Beruf attraktiver gemacht werden. Schreiber forderte dazu ein besseres Gehalt für Grundschullehrer. SPD-Kreisvorsitzende Daniela Steinrode forderte in diesem Kontext eine höhere Besoldung für diese: „Auch Grundschullehrer haben A13 verdient!“ Dominik Bernhart hakte hierzu ein: „Wir müssen über Geld reden und wir müssen aufhören zu denken, dass es gute Bildung zum Nulltarif gibt. Wir reden über Stundenausfälle und gleichzeitig wird so getan, als sei eine  funktionierende Krankheitsreserve ein kostspieliger Luxus. Das kann doch gar nicht funktionieren.“ Danach kam das Thema Digitalisierung der Schulen zur Sprache. Andreas Schuler lobte die neue Bundesinitiative für die Beschaffung von Arbeitsgeräten für das Lehrpersonal, mahnte aber mehr Investitionen in Fortbildungen an, die derzeit vielfach in Eigenregie erfolgen. Die Forderung der Schülerunion, dass Lehrer ihre eigenen Dienstgeräte kaufen sollten, stieß bei den Anwesenden auf großes Unverständnis. „Die Forderungen der Schülerunion sind völlig absurd. Die Union versucht hier doch nur vom Scheitern der eigenen Bildungspolitik abzulenken,“ so Göhner. Auch der Digitalpakt stieß auf breite Zustimmung.